Megatrends Wiki

Zugehörigkeit[]

Small-World-Networks gehören zur Individualisierung und Konnektivität. Sie sind somit Bestandteil des Trends "Megatrend".

Definition[]

“Wie ist die Welt doch klein!” ist ein häufig gehörter Ausruf bei der Feststellung, dass eine neue Bekanntschaft jemanden kennt, den Sie kennen. Das Phänomen der Kleinen Welt ist so geläufig, dass Wissenschaftler und Forscher, deren Fachgebiet die Netzwerkanalyse ist, ein Phänomen studieren, das sie “Kleine-Welt-Netzwerke” nennen, um die Dynamik verschiedener sozialer Systeme, einschließlich Freundschaften, Unternehmensallianzen, Wissenschaftspartnerschaften, das Internet und Geschäftsproduktionsteams zu erklären.[1]

Viele Menschen haben ein soziales Netzwerk von Familienmitgliedern und Freunden und bilden so ein enges, meist lokal beschränktes Cluster oder eine Clique. Zusätzlich unterhält jeder Mensch aber auch Beziehungen mit weit entfernt lebenden Bekannten und ist daher sozusagen nur „einen Handschlag“ von deren sozialer Clique entfernt.[2]

Das Kleine-Welt-Phänomen (small world phenomenon) wurde vom Psychologen Stanley Milgram 1967 benannt. Es wurde ursprünglich als „Sechs-Personen-Theorem“ bekannt. Die Annahme: Jeder Mensch auf der Welt ist mit jedem anderen über eine überraschend kurze Kette von sechs Bekanntschafts-Beziehungen verbunden. Aber diese direkte Vernetzung entsteht nicht durch die tatsächliche Dichte der Vernetzung – also dadurch, dass jeder mit jedem vernetzt wäre. Selbst Facebook leistet dies nicht. Die Vernetzung „sucht“ sich vielmehr ihren Weg durch die wenigen vorhandenen Verbindungen. Es handelt sich also im eigentlichen Sinne um Abkürzungen in teilvernetzten Systemen.

In der Systemforschung sind Kleine-Welt-Netzwerke diejenigen Systeme, die eine „ausgewogene Vernetzungskonfiguration“ aufweisen. Das heißt, sie sind weder „überkomplex vernetzt“ (jeder Punkt ist mit jedem verbunden) noch nur zufällig und lose vernetzt (unterkomplex). In Kleine-Welt-Systemen kann man Punkte von einer Seite des Systems zur anderen schnell erreichen, es existieren allerdings Knotenpunkte („Hubs“), über die sehr viele Impulse laufen. Das Verhältnis zwischen Zentralität und Dezentralität ist ausgewogen. Solche „idealen“ komplexen Systeme weisen eine Mischform zwischen Vernetzung und Entkoppelung auf. Es gibt ihn ihnen „Teilautonomien“, die aber trotzdem in kohärente Strukturen eingebunden sind. Das menschliche Hirn z.B. ist ein klassisches „Small World Network“, weil so gut wie alle Verschaltungen über ca. 20 „Knotenpunkte“ laufen. Die Speichersysteme der unterschiedlichen Hirnregionen können so schnell „ausgelesen“ und prozessiert werden; es herrscht Struktur bei gleichzeitiger Diversität.

Olaf Sporns und seine Kollegen von der Indiana University haben in ihrer Arbeit zur Simulation eines Gehirn nachgewiesen, wie die typischen „Arbeitsmuster“ eines Hirns nur in einer solchen Kleine-Welt-Struktur entstehen können. Sind die Neuronen nur mit ihren direkten Nachbarn verbunden, entsteht nur ein punktuelles Aufflackern von Aktivität. Sind Alle Neuronen miteinander verbunden, wechselt das virtuelle Hirn zwischen zwei Zuständen hin und her, bei denen fast alle Zellen aktiv oder inaktiv sind. Differenzierte Muster, die den echten Hirnaktivitäten ähneln, entstehen erst durch eine Mischung aus kurzen und langen Verbindungen.[3]

Weitere Unterkategorien zu Individualisierung[]

  1. DIY-Prinzip
  2. Multigrafie
  3. Phasen-Familien
  4. Wissensgesellschaft
  5. Me-Cloud
  6. Feedback-Gesellschaft
  7. Lebensqualität
  8. Selfness
  9. Life Design
  10. Life-Balance
  11. Corporate Health
  12. Entrepreneurship
  13. Sinn-Märkte
  14. Small-World-Networks
  15. Fabbing
  16. Single-Gesellschaft

Weitere Unterkategorien zu Konnektivität[]

  1. Solomo
  2. Pop-Up-Money
  3. E-Commerce
  4. Internet der Dinge
  5. E-Health
  6. Feedback-Gesellschaft
  7. Me-Cloud
  8. Kreative Ökonomie
  9. Open Education
  10. Big Data
  11. Open Innovation
  12. Collaboration
  13. Flexibilisierung
  14. Social Networks
  15. Energy Grids
  16. Living Maps
  17. Smart Devices
  18. Small-World-Networks
  19. Digital Lifestyle
  20. Crowd Sourcing
  21. Real Digital

Quellen[]